Deloitte Football Money League 2025: Zwei Bundesligisten vertreten
Real Madrid durchbricht die Milliarden-Euro-Umsatzgrenze und belegt erneut Platz eins
Die von der Sport Business Gruppe veröffentlichte 28. Ausgabe der Deloitte Football Money League stellt die umsatzstärksten Clubs im Weltfußball vor. Mit dem FC Bayern München (Platz 5) und Borussia Dortmund (Platz 11) haben es in diesem Jahr zwei Bundesligisten in die Top-Rangliste geschafft. Darüber hinaus werden, wie im vergangenen Jahr, auch die Einnahmen der 15 umsatzstärksten Frauenmannschaften analysiert.
Die 28. Ausgabe der Deloitte Football Money League 2025
In der Saison 2023/24 erwirtschafteten die Top-20-Clubs der Deloitte Football Money League einen kumulierten Gesamtumsatz von rund 11,2 Mrd. Euro (exkl. Transfererlöse), was einer Steigerung von 6 Prozent gegenüber der Vorsaison entspricht. Der Großteil der Football-Money-League-Clubs konnte zudem neue Rekordumsätze bei den Spieltagerlösen sowie im kommerziellen Bereich erzielen.
Die Top-20-Clubs erzielten in der Saison 2023/24 durchschnittliche Einnahmen von 102,9 Mio. Euro aus Spieltagerlösen, 213,0 Mio. Euro aus Medienrechten und 244,1 Mio. Euro aus kommerziellen Erlösen. Durchschnittlich generierten die Top-20-Clubs 560,0 Mio. Euro.
Die Spieltagerlöse stiegen im Vergleich zur Vorsaison um 11 Prozent und waren damit erneut die am stärksten wachsende Einnahmequelle der Clubs, was auf eine Erhöhung der Stadionkapazitäten, der allgemeinen Ticketpreise und der Premium-Angebote am Spieltag zurückzuführen ist. Zum ersten Mal seit Veröffentlichung der Deloitte Football Money League überstiegen die Spieltagerlöse die 2-Milliarden-Euro-Marke (2,1 Mrd. Euro) und machten 18 Prozent der Gesamteinnahmen aus, der höchste Anteil seit der Saison 2014/15 (19 %). Wie bereits in der Vorsaison 2022/23 blieben die kommerziellen Erlöse die wichtigste Einnahmequelle der Football-Money-League-Clubs. Sie machten 44 Prozent der kumulierten Gesamteinnahmen aus und beliefen sich in der Saison 2023/24 auf insgesamt 4,9 Mrd. Euro, was einem Wachstum von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Derweil vermeldeten die Top-20-Clubs in der Saison 2023/24 bei den kumulierten Einnahmen aus Medienrechten (4,3 Mrd. Euro) keine Steigerung, da jede der „Big Five“-Ligen im gleichen nationalen Übertragungszyklus wie in der vorangegangenen Saison blieb. Die „Big Five“-Ligen befinden sich in einer Phase relativ stabiler Erlöse aus Medienrechten oder werden in diese eintreten, da die nationalen Medienrechteverträge längerfristig bis mindestens 2027 laufen. Allerdings hat die Teilnahme an UEFA-Wettbewerben einen deutlichen Einfluss auf die Medienrechteinnahmen der einzelnen Clubs, während die kumulierten Medienrechteeinnahmen stabil bleiben. Es ist jedoch bereits absehbar, dass es in der aktuellen Saison 2024/25 durch die Erhöhung der Ausschüttungen in den UEFA Club Wettbewerben zu einem erneuten Anstieg kommen wird.
Zwei Bundesligisten in den Top-20 vertreten
In diesem Jahr sind zwei Bundesliga-Clubs in der Rangliste der Deloitte Football Money League vertreten (Vorjahr 3). Der FC Bayern München springt im diesjährigen Ranking auf Rang 5 (Vorjahr 6) und überholt damit den FC Barcelona (Rang 6). Borussia Dortmund verbessert sich derweil zum zweiten Mal in Folge um einen Rang auf Platz 11 (Vorjahr 12). Damit verdrängt der BVB ebenfalls einen Club aus der La Liga und landet in der neuen Ausgabe der Deloitte Football Money League vor Atlético Madrid (Rang 12).
FC Bayern München: Bundesliga-Rekordmeister springt auf Rang 5
Dank einer Umsatzsteigerung um 21,3 Mio. Euro bzw. drei Prozent auf 765,4 Mio. Euro konnte sich der FC Bayern München auf den fünften Platz vorarbeiten und den FC Barcelona überholen. Damit schließen die Münchner die Lücke zu den anderen europäischen Spitzenclubs und liegen nur noch knapp hinter Manchester United (770,6 Mio. Euro). Stärkster Treiber des Umsatzwachstums des FC Bayern München waren die Spieltagerlöse, die sich um 10,7 Mio. Euro (+ 9 %) auf 131,4 Mio. Euro erhöhten. Erneut konnte der Club auch in der Saison 2023/24 eine Stadionauslastung von 100 Prozent verzeichnen. Die Medienerlöse stiegen im Vergleich zur Vorsaison um 8,1 Mio. Euro bzw. 4 Prozent auf 212,6 Mio. Euro, die kommerziellen Erlöse legten leicht um 2,5 Mio. Euro (+ 1 %) auf 421,3 Mio. Euro zu.
Borussia Dortmund nach beachtlichem internationalem Erfolg auf Platz 11
Borussia Dortmund konnte mit dem Erreichen des Finales der UEFA Champions League einen bemerkenswerten internationalen Erfolg verbuchen und sicherte sich mit einem Gesamtumsatz von 513,7 Mio. Euro Rang 11 (Vorjahr 12). Damit konnten die Borussen ihren Umsatz gegenüber der Vorsaison (420,0 Mio. Euro) um 93,7 Mio. Euro (+ 22 %) steigern und an Atlético Madrid (409,5 Mio. Euro) vorbeiziehen. Wie bereits in der Saison 2022/23 konnte Borussia Dortmund in allen analysierten Einnahmequellen eine Umsatzsteigerung erzielen, wobei das größte Wachstum bei den Medienerlösen zu verzeichnen war. Im Vergleich zur Vorsaison konnten die Medienerlöse um 48,5 Mio. Euro bzw. 31 Prozent auf 206,1 Mio. Euro gesteigert werden. Maßgeblichen Anteil daran hatte die Teilnahme am Champions-League-Finale in Wembley, das der BVB gegen den Spitzenreiter der Deloitte Football Money League 2025, Real Madrid, verlor. Die Spieltagerlöse stiegen um 24 Prozent (+ 17,8 Mio. Euro) auf insgesamt 92,5 Mio. Euro, wobei Borussia Dortmund in der Saison 2023/24 in der Bundesliga eine Stadionauslastung von 98 Prozent erzielen konnte. Die kommerziellen Erlöse stellten mit 215,1 Mio. Euro und einem Anteil von 42 Prozent am Gesamtumsatz wie in den Vorjahren die größte Einnahmequelle dar. Insgesamt konnte der BVB innerhalb der kommerziellen Erlöse eine Umsatzsteigerung von 27,3 Mio. Euro (+ 15 %) vermelden.
Eintracht Frankfurt fällt aus den Top-20
Während im Vorjahr Eintracht Frankfurt noch unter den Top-20 der Deloitte Football Money League Clubs (Rang 16 – 294 Mio. Euro) war, liegt der Club in diesem Jahr mit einem Gesamtumsatz (exkl. Transferaktivitäten) von rund 245 Millionen Euro nurmehr in den Top-30 (Platz 24). Dies ist vor allem auf die schwächeren Einnahmen aus Medienrechten zurückzuführen. In der Saison 2022/23 erreichte die Eintracht noch das Achtelfinale der Champions League, wohingegen die Frankfurter in der Saison 2023/24 nur die Zwischenrunde der Europa Conference League erreichten. Nicht zuletzt aus diesem Grund musste Eintracht Frankfurt bei den Einnahmen aus Medienrechten einen Rückgang von rund 48 Millionen Euro (- 34%) hinnehmen.
Frauenteams erzielen kumulierte Einnahmen von über 100 Mio. Euro
Wie bereits im Vorjahr werden auch in der 28. Ausgabe der Deloitte Football Money League die finanzielle Situation der Top-15-Frauenteams analysiert. Insgesamt belief sich der kumulierte Umsatz (exkl. Transfererlöse) der weiblichen Football-Money-League-Clubs auf 116,6 Mio. Euro, was einem Anstieg von 35 Prozent gegenüber der Saison 2022/23 entspricht.1
Zum dritten Mal in Folge führt der FC Barcelona Femení das Football-Money-League-Ranking der Frauen an. Mit Gesamteinnahmen in Höhe von 17,9 Mio. Euro in der Saison 2023/24 konnte das Frauenteam des FC Barcelona einen Anstieg von 26 Prozent gegenüber der Vorsaison erzielen. Den zweithöchsten Umsatz im Frauen-Ranking erzielte Arsenal London (17,9 Mio. Euro), gefolgt vom FC Chelsea (13,4 Mio. Euro) und Manchester United (10,7 Mio. Euro). Auch zwei Frauenmannschaften aus der Frauen-Bundesliga sind in den Top-15 vertreten: Eintracht Frankfurt konnte mit Gesamteinnahmen von 6,0 Mio. Euro Rang 8 aus der Vorsaison verteidigen. Auf Platz 13 folgt die Frauenmannschaft des FC Bayern München, die in der Saison 2023/24 einen Gesamtumsatz von 3,6 Mio. Euro erzielte.
Den englischen Artikel von Deloitte zum Frauenfußball finden Sie hier.
Die Football Money League: Sport-Expertise von Deloitte
Deloitte berechnet die Rangliste der Football Money League auf Grundlage der Umsatzangaben der Clubs bzw. Unternehmen. Transfererlöse werden dabei nicht berücksichtigt. Mit der Football Money League liefert Deloitte die aktuelle und zuverlässigste unabhängige Analyse der finanziellen Performance der Top-Clubs.
Zur englischsprachigen Studie „Deloitte Football Money League 2025“.
[1] Anmerkung: Die Deloitte Football Money League Rangliste für den Frauenfußball umfasst 15 der umsatzstärksten Frauenfußballteams für das im Jahr 2024 endende Geschäftsjahr in einigen der führenden Märkte des Spiels. Die Rangliste konzentriert sich auf Clubs, die in den wichtigsten Fußballligen (England, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Portugal, Norwegen, Brasilien und Japan) spielen, für die uns Informationen zur Verfügung standen. Die Einnahmen von Frauenfußballteams in anderen wichtigen Märkten wie Australien, Schweden und den USA wurden uns nicht zur Verfügung gestellt und sind daher nicht in unserer Analyse enthalten. In der Deloitte Football Money League 2024 wurden die Gruppeneinnahmen nicht als Teil der Einnahmen von Frauenfußballteams berücksichtigt. Zu den Gruppeneinnahmen gehören unter anderem die Einnahmen, die dem Frauenteams aus vollständigen, clubweiten kommerziellen Vereinbarungen und Beiträgen des Männerteams zustehen. Alle historischen Vergleiche wurden angepasst, um die Gruppeneinnahmen des Vorjahres zu berücksichtigen.
Archiv
Football Money League 2023
Manchester City zum zweiten Mal in Folge an der Spitze, FC Bayern München rutscht auf Rang 6
Die von unserer Sport Business Gruppe veröffentlichte 17. deutsche Ausgabe der Deloitte Football Money League stellt die umsatzstärksten Clubs im Weltfußball vor. In der Saison 2021/22 erwirtschafteten die Top-20-Clubs der Deloitte Football Money League rund 9,2 Mrd. Euro (exkl. Transferaktivitäten), was einem Wachstum (+13 %) im Vergleich zur Vorsaison entspricht. Der Wert aus der letzten vollständigen Saison vor Ausbruch der Pandemie 2018/19 (9,3 Mrd. Euro) wurde damit nurmehr knapp unterschritten. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Bundesligaclubs in der Rangliste der Deloitte Football Money League abgerutscht. Der FC Bayern München fiel von Platz drei in den beiden letzten Spielzeiten im diesjährigen Ranking auf Platz 6. Borussia Dortmund musste sich nach Platz 12 im Vorjahr diesmal mit Platz 13 begnügen, nachdem das Team in den vergangenen drei Spielzeiten stets Platz 12 belegt hatte. Der Rückgang in der Rangliste der beiden deutschen Clubs ist unter anderem damit zu begründen, dass andere Ligen höhere Ticketeinnahmen durch eine frühere Reduzierung der pandemiebedingten Restriktionen der Stadien generieren konnten.
Report von 2023
Football Money League 2022
Manchester City vor Real Madrid erstmals an der Spitze, FC Bayern München verteidigt Rang 3
Vor dem Hintergrund der globalen COVID-19-Pandemie und den damit einhergehenden Schutzmaßnahmen und Einschränkungen in der Saison 2020/21 stellt die von unserer Sport Business Gruppe veröffentlichte 25. Ausgabe der Deloitte Football Money League die umsatzstärksten Clubs im Weltfußball vor. In der aktuellen sechzehnten deutschen Ausgabe der Studie liegt der Fokus auf den Bundesliga-Vertretern im Top-Ranking – neben dem FC Bayern München (Rang 3) hat es mit Borussia Dortmund (Rang 12) ein zweiter Bundesliga-Club in das Top-Ranking geschafft – sowie einer detaillierten Übersicht von weiteren Bundesligisten.
Report von 2022
Deloitte Football Money League 2021
Ausnahmesaison 2019/20: Erstmals seit sieben Jahren wieder vier Bundesliga-Clubs in den Top 20
Vor dem Hintergrund der Einschränkungen durch die globale COVID-19-Pandemie in der Saison 2019/20 stellt die von der Deloitte Sports Business Gruppe veröffentlichte 24. Ausgabe der Deloitte Football Money League die umsatzstärksten Clubs im Weltfußball vor. In der zum 15. Mal erscheinenden deutschen Ausgabe unserer Studie liegt der Fokus auf den Bundesliga-Vertretern im Top-Ranking – neben dem FC Bayern München, Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 hat es mit Eintracht Frankfurt zum ersten Mal seit der Saison 2012/13 wieder ein vierter Club in das Top-Ranking geschafft – sowie einer Übersicht von weiteren Bundesligisten.
Football Money League 2020
FC Barcelona erstmals an der Spitze, Bayern und Dortmund verteidigen ihre Plätze und Schalke klettert nach oben
Wachstumsbranche Fußball: Die zwanzig Top-Vereine weltweit erzielten in der Saison 2018/19 einmal mehr einen neuen Umsatz-Bestwert von insgesamt 9,3 Milliarden Euro – eine Steigerung um 11 Prozent gegenüber der Vorsaison. Das ist eine Zuwachsrate, die viele andere Industrien neidisch machen dürfte. In der Football Money League 2020 Studie analysiert Deloitte, welche Clubs es in diese exklusive Liga schafften – und wie ihnen das gelingt. Aus der Bundesliga sind neben FC Bayern München wieder Borussia Dortmund und Schalke 04 mit dabei.
INDat Report - Fachmagazin für Restrukturierung, Sanierung und Insolvenz | Ausgabe 07/2020 | 26.8.20
Thema "König Fußball wehrt sich gegen Insolvenz-Gespenst"
Krisenbewältigung im Profifußball, ein umfassender Artikel über zu hohe Kostenstrukturen, fragwürdige Finanzierungsformen und die möglichen Wege aus der Krise heraus.
Stefan Sanne, Partner Financial Advisory