Posted: 25 Aug. 2022

Wichtig ist, dass sich Frauen selbst treu bleiben und für das, was sie erreichen wollen, einstehen und durchaus auch kämpfen.

Silvia erzählt als Partnerin und Head of Accounting & Reporting Advisory Services, wie sich die Arbeitswelt hinsichtlich Diversität und Hierarchiestruktur im Laufe ihrer Karriere verändert hat.

Mein Name ist Silvia und ich bin Partnerin und Head of Accounting & Reporting Advisory Services bei Deloitte.
Wenn wir über Diversität hinsichtlich Geschlechtern auf verschiedenen Hierarchieleveln und innerhalb von Teams reden, ist insgesamt ein positiver Wandel zu beobachten. Was sich hier konkret verändert hat und wie Flexibilität im Arbeitsalltag die Diversität fördert, erzähle ich euch gerne in meinem Blog. 

 

Wichtig ist, dass sich Frauen selbst treu bleiben und für das, was sie erreichen wollen, einstehen und durchaus auch kämpfen.

Liebe Silvia, wie sah deine Arbeitswelt beim Start ins Berufsleben aus?
Als ich in meinen ersten Job eingestiegen bin, war alles noch sehr hierarchisch. Es wurde wenig Rücksicht genommen auf die Befindlichkeiten jüngerer Kolleg:innen. Die Partner:innen waren Personen, mit denen Berufseinsteiger:innen wenig bis gar keinen Kontakt hatten. Generell wurden die Teams weniger in Entscheidungen einbezogen und hatten weniger Informationen zur Projekt- und Marktentwicklung. Weibliche Rollenvorbilder auf den Ebenen ab Senior Manager gab es kaum. Heute herrscht viel mehr Transparenz in Hinblick auf Strategien und darauf, wo wir hinwollen und wie wir das erreichen können. So gesehen hat sich in der Arbeitswelt wahnsinnig viel getan: etwa die vertrauensvolle, sehr offene Zusammenarbeit, die Betonung ethischer Grundsätze, eine Kultur der Vielfalt, in der unterschiedliche Lebensmodelle Berücksichtigung finden.

Heute bist du Partnerin bei Deloitte. Was hat sich beim Thema Geschlechtergerechtigkeit getan?
Es wurde ein Bewusstsein für das Thema Geschlechtergerechtigkeit geschaffen und es gibt viele verschiedene Initiativen, die das Thema flankieren und Frauen dabei unterstützen, Netzwerke zu bilden und visibler zu werden. Das sind wichtige erste Schritte. Doch gibt es noch großes Potenzial, wenn es um das Besetzen von Führungspositionen mit Frauen geht. Zwar hatte ich in meiner gesamten Karriere nie das Gefühl, in irgendeiner Form als Frau benachteiligt zu sein oder ausgegrenzt zu werden, doch es ist offensichtlich: Je höher das Karrierelevel, desto weniger Frauen gibt es.

In deiner Service Line sieht das anders aus. Was sind die Gründe dafür, dass ihr diverser aufgestellt seid?
Ganz genau weiß ich es nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass es die bei uns auch schon vor Corona gelebte Flexibilität im Arbeitsalltag ist. Ich ermögliche allen Mitarbeitenden ein sehr flexibles Arbeiten – sei es, indem sie bei uns auf Führungspositionen in Teilzeit quereinsteigen oder auch in Vollzeit tagsüber die Kinder aus der Kita abholen oder sie zum Arzt bringen und die Arbeit einfach zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen können. Und diese Freiräume gelten für Frauen und Männer gleichermaßen. Es gibt in unserer Service Line einige Väter, die sich sehr stark in die Erziehungsarbeit ihrer Kinder einbringen, die länger Elternzeit nehmen, jede zweite Woche alleinerziehend sind oder regelmäßig die Kinder abholen. Selbstverständlich ist die individuelle Arbeitsaufteilung in Paarbeziehungen eine Entscheidung, die jedes Paar für sich treffen muss. Rein faktisch ist es aber so, dass die Karriere von Müttern insbesondere dann besonders reibungslos weitergeht, wenn der Lebenspartner ihr den nötigen Freiraum dafür schafft, indem er einen wesentlichen Beitrag zur Erziehungsarbeit leistet.

Lässt sich diese Flexibilität mit den Kundenwünschen vereinbaren?
Unsere Kunden fordern von uns Verfügbarkeit und große Flexibilität. Gleichzeitig haben die Mitarbeitenden auf Kundenseite aber häufig die gleichen Themen wie wir und es besteht durchaus die Möglichkeit, auf Termine und Arbeitsorte Einfluss zu nehmen. Das gleiche gilt für interne Termine. So sollte bspw. vermieden werden, regelmäßige Team-Meetings und -Calls auf Randzeiten zu legen. Eltern müssen morgens die Kinder versorgen und in die Kita oder Schule bringen oder abends zwischen 18 und 20 Uhr das Abendessen vorbereiten und Kinder ins Bett bringen. Am Ende muss das Arbeitsergebnis stimmen und der Kunde zufrieden sein. Gleichzeitig darf sich das Team vor lauter Flexibilität nicht verlieren. Das ist ein Balanceakt, der am besten gelingen kann, wenn im Team offen kommuniziert wird, eine gute Vertrauensbasis besteht und regelmäßig physische Teammeetings stattfinden.

Was wünschst du dir für Deloitte?
Ich wünsche mir, dass wir es schaffen, mehr Frauen für einen Karriereweg bei Deloitte zu begeistern und sie auf Führungspositionen weiterzuentwickeln. In der Roadmap 2025 haben wir uns für Frauen in Führung klare Ziele gesetzt – das war ein wichtiger erster Schritt.

Was kannst du Frauen mitgeben, die es „nach ganz oben“ schaffen wollen?
Da gibt es sicher nicht das eine Zaubermittel wie „immer authentisch bleiben“, das aber auch dazu gehört. Genau wie Verantwortung zu übernehmen und lernen sich abzugrenzen. Wichtig ist, dass sich Frauen selbst treu bleiben und für das, was sie erreichen wollen, einstehen und durchaus auch kämpfen.

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Jennifer Koschel

Jennifer Koschel

Associate Manager | Employer Branding

Jennifer ist seit 2019 Teil des Teams Employer Branding & Talent Attraction von Deloitte in Deutschland. Sie verantwortet nicht nur den Karriere-Blog, sondern auch Employer Branding-Kampagnen für verschiedene Businesses und Zielgruppen.

Sven Schulz

Sven Schulz

Employer Branding Manager

Sven ist seit 2018 im Team Employer Branding & Personalmarketing bei Deloitte Deutschland tätig. Dort verantwortet er unter anderem Employer Branding Kampagnen mit Fokus auf berufserfahrene Talente. Im Deloitte Karriere Blog berichtet Sven über aktuelle Karrierethemen und relevante Business Entwicklungen, die Karrieremöglichkeiten für die unterschiedlichsten Profile bereithalten.